allgemeine Förderung
Gründe dafür?
Hereditäre (erbliche oder familiäre) Brustkrebssyndrome treten bei etwa 5–10 Prozent der Patientinnen mit Brustkrebs auf. Für 80 Prozent der erblich bedingten Brustkrebserkrankungen sind zwei Gene verantwortlich: BRCA-1 und BRCA-2. Frauen mit einem Defekt (Mutation) im BRCA-1-Gen haben bis zum 70. Lebensjahr ein 85-prozentiges Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, und ein 45-prozentiges Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken. 76
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose für BRCA-1 und BRCA-2 wird durch Gentests gestellt. Personen dieser Gruppe wird eine Brustuntersuchung ab dem 18. Lebensjahr, eine Mammographie im Alter von 25 bis 35 Jahren, eine klinische Brustuntersuchung alle 6 Monate oder jährlich ab dem 25. bis 35. Lebensjahr sowie eine jährliche Brust-MRT empfohlen. Darüber hinaus sollten diese Personen ihre Untersuchungen auf Eierstockkrebs ab einem Alter von 30 bis 35 Jahren nicht alle 6 Monate aufschieben.
Welche Vorsichtsmaßnahmen werden getroffen?
Zu Beginn der Risikominderungsmethoden, die auf diese Menschen angewendet werden können; Verwendung von Östrogen unterdrückenden Medikamenten oder risikomindernden präventiven chirurgischen Eingriffen. Diese chirurgischen Eingriffe werden als bilaterale Entfernung der Eierstöcke und Brüste (bilaterale Salpingo-Oophorektomie und prophylaktische bilaterale Mastektomie) aufgeführt.
Die Entfernung der Eierstöcke zu präventiven Zwecken kann das Brustkrebsrisiko dieser Patientinnen um 50 Prozent senken, und eine prophylaktische Mastektomie kann das Brustkrebsrisiko um 90 Prozent senken.
Wer sollte eine genetische Beratung in Anspruch nehmen?
Insbesondere aschkenasische jüdische Frauen ost- und mitteleuropäischer Herkunft, bei denen erblich bedingte Krebserkrankungen häufig vorkommen, sowie Frauen mit Brustkrebs ersten Grades, einer oder mehreren jungen Verwandten oder beidseitigem Brustkrebs sollten unbedingt eine genetische Beratung in Anspruch nehmen.
Genetische Berater informieren Menschen, die diese Risiken in sich tragen, indem sie sie medizinisch und psychosozial beurteilen, ob für sie BRCA-1- und BRCA-2-Genmutationstests notwendig sind.
Wer ist gefährdet?
Das Vorliegen von Brustkrebs bei einem oder mehreren Verwandten ersten oder zweiten Grades in der Familie deutet auf erblich bedingten Brustkrebs hin. Allerdings erinnert die Tatsache, dass Brustkrebs zusammen mit Eierstockkrebs in sehr jungen Jahren, z. B. im Alter von 20 bis 30 Jahren, auftritt, an erblich bedingten Brustkrebs. Brustkrebs bei der Mutter oder Schwester gilt als schwerwiegender Risikofaktor.